Ich bin Fan. Lange hab ich mich davor gesträubt aber am Samstag kam es auf den Tisch. Und was soll ich sagen. Ich hatte Bedenken das mein PC-Anno-Gefühl von früher wieder erwacht und mich das Brettspiel dermaßen enttäuscht, dass ich nie wieder etwas besiedeln würde. Aber ich wurde eine besseren belehrt. Martin Wallace’ Spiele haben etwas besonderes. Schon BrassBirmingham spielt sich so besonders und ich hatte ja schon geschrieben, das ein richtig tolles Handelsgefühl aufkommt. So auch hier. Ohne Handel läuft nix und das Gefühl zu siedeln und eine Stadt aufzubauen wird vollumfänglich bedient.
Ich hatte Spaß … und bald noch mehr, denn es gibt auch nen tollen Solomodus.
Am 2.1. wurde das Spielejahr bei mir eingeläutet. Gespielt wurde PaxPamir und Brass Birmingham. Fazit vorweg: ich liebe Brass und bin begeistert von Pax.
PaxPamir ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Zur Hintergrundgeschichte mag ich jetzt nicht viel erzählen, da gibts andere Seiten die das mit mehr Zeit und Lust besser erklären, aber allein das man geschichtlich in einer solch spannenden Zeit spielt finde ich großartig. Allein die zufällig verfügbaren Patrioten und das „sich auf eine Seite schlagen“ und meucheln verleihen eine Dynamik die ich so noch nicht kannte. Die Regeln sind dabei gar nicht so kompliziert, aber wie schon bei Brass Birmingham mit dem Markt und dem Handelsnetz, greift hier gefühlt alles noch mehr ineinander – und dann macht ein Mitspieler was ganz andres und die Situation stellt sich gleich wieder ganz anders da. Und erst dann wird man sehen ob der Plan aufging … cool.
Naja, und danach haben wir noch ne Runde Brass Birmingham gespielt. Und es ist ja immer so ne Sache mit den Krediten. Aber diesmal brauchte ich nur einen – wuhu! Gibt ja immer so persönliche Ziele die man sich steckt – neben der Punktzahl.
Jetzt zum Zweiten mal gespielt und wieder wars ein richtig cooles Spiel. Ich kann jetzt weniger mit Fachbegriffen um mich schmeißen, aber es hatte auf jeden Fall Tiefe. Es war sehr schön gezeichnet und gelayoutet und gefallen hat mir auch, dass man nicht umhinkommt mit den Mitspielern zu spielen. Soll heißen, du baust dir nicht einfach „dein“ Imperium auf, sondern die anderen kreuzen immer wieder und zwangsläufig deine Wege und Pläne. Das gibt dem ganzen eine Realitätsnähe und macht Spaß weil nur bedingt planbar. Aber planen musst du, weil du ja dein Netzwerk aufbauen willst um an Handelsposten zu kommen. Aaah, und dann werden schon wieder die Ressourcen knapp und verkaufen wolltest du ja auch noch …
Das Spiel hat unbedingt Wiederspielwert weil du verschiedene Strategien fahren kannst. Allein wie du mit den Aktivitäten des Gegners umgehen willst. Oder mit den Waren/Rohstoffen. Oder probierst du dein eigenes Netzwerk aufzubauen dann kommen die anderen nicht an deine Rohstoffe ran – aber die gebauten Werke der anderen bringen auch wieder Punkte wenn du bei denen im Netzwerk mit baust. Oh man, du kannst so viel ausprobieren.
Super ist auch, wie alles (Rohstoffe/Werke/Verbindungen) ineinander greift bei dem Spiel. Da ist wenig Glück dabei. Und ja, da kann man jetzt echt viel schreiben. Nur so viel: mir hats super gefallen und war null langatmig. Eher so, „schon-vorbei-och-schade“ …
Ist in Englisch verfügbar, aber die deutsche Anleitung findet man auf BordGameGeek und das Spiel selber ist sprachneutral.