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Cthulhu – Berlin, Welthauptstadt der Sünde (Tagebuch der Investigatoren, Teil 2)

Die drei Investigatoren Luther, Charly und Jacob beschließen Arthur fernmündlich zu kontaktieren und ihm das bisher Geschehene zu erzählen, damit man sich abends zusammen mit Aleister Crowley treffen könne. Also treffen sich die Vier kurz vor 18 Uhr am Kino Babylon. Das Wetter wird ungemütlich. Schneefall setzt ein und die Temperaturen fallen auf 4 Grad minus. Pünktlich um 18 Uhr tritt Aleister Crowley aus dem Kino, begrüßt die Investigatoren und ruft ein Taxi, welches sie zum Restaurant „Gourmania“ bringen soll, denn er meint sich zu erinnern, dass die Investigatoren ihm ein Abendessen versprochen hatten.

Er plaudert mit den Investigatoren und versucht etwas über ihre Persönlichkeit und Motivation herauszufinden, während die Autofahrt durch den Tiergarten mit seinen kahlen Bäumen und frostfleckigen Wiesen führt. Angekommen im Gourmania wird zuerst die Weinkarte konsultiert. Aleister und Luther plaudern über diverse Dinge was die anderen am Tisch nur bedingt interessiert – geht es doch um Okkultismus. Und Aleister findet höchsten Gefallen daran. Als die Investigatoren vom Treffen zwischen Aleister und Lisa Desmond erfahren und die Investigatoren auch deren Gesichtsveränderung ansprechen kann Aleister sich nicht mehr zurückhalten, dass er über die Möglichkeit magischer Manipulationen verfügt. Er kann den Investigatoren und insbesondere Luther anbieten den Zauber zu erlernen. Luther nimmt dieses Angebot zu seiner Freude an, gelangt er so in den Besitz des Dolches aus dem Corbitt-Haus. Es dauert eine Weile und sichtlich schockiert über die Beschreibung zur Durchführung des Zaubers lauscht Luther den Worten von Aleister. Die Investigatoren fassen Vertrauen und zeigen schließlich auch den Inhalt des Aktenordners. Aleister weiß zu berichten wo die kleine Fotografie aufgenommen ist und bietet den Vier an, einer Séance beizuwohnen, bei der womöglich weitere Fragen der Investigatoren beantwortet werden könnten.

Das Treffen neigt sich dem Ende und man beschließt, nachdem Aleister Crowley die Lokalität verlassen hat, den Filmstreifen in vier Teile zu zerschneiden.

Die Amerikaner nehmen ein Taxi um zur Pension Bismarck zu gelangen. Arthur fährt ebenfalls mit einem Taxi zu seiner Wohnung zurück und will, bevor er hoch geht, den Filmstreifen im Teich hinterm Haus verstecken. Als er gerade fertig ist den eingewickelten Streifen – welchen er mit einem Stein beschwert hatte – zu verstecken, bemerkt er gerade noch rechtzeitig eines dieser abscheulichen Katzenwesen, welches ihn hinterrücks anfällt. Er schafft es jedoch gerade noch dem Vieh zu entkommen und im Hauseingang zu verschwinden.

04. Januar 1932 (Mo)

Die Investigatoren verabreden sich zu einem Besuch im Pergamonmuseum. Als man zum Gehilfen des Kurators (Reiner Jättkowski) vorgelassen wird, entpuppt sich dieser als sehr redselig. Er bestätigt das Artefakt als dreigestaltige Göttin Hekate. Aus dem mitgenommenen Buch aus der preus. Staatsbibliothek kann Arthur herausfinden, dass der Kult tatsächlich mit magischen Mitteln zu arbeiten scheint. Jedenfalls liest er ständig davon und von verschiedenen Zaubern. Da Reiner Jättkowski allerdings eher im südamerikanischen Kontinent fachlich beheimatet ist, kann er nicht wirklich viel mehr beitragen, was das afrikanische Artefakt anbelangt.

Als die Investigatoren aus dem Museum treten, stellt sich ihnen Inspektor Krieg mit zwei Wachleuten in den Weg und führt sie mit aufs Polizeirevier nach Schöneberg. Durch Zeugenaussagen wurde nämlich bestätigt, dass die Amerikaner in der preus. Staatsbibliothek gesehen wurden wo auch die zwei Leichen gefunden wurden. Die Vernehmung verläuft allerdings nicht sehr professionell, denn sie werden weder durchsucht noch näher befragt. Und so können die Ermittler das Revier nach zwei Stunden verlassen.

Die Investigatoren legen einen kurzen Zwischenstopp im KaDeWe ein, wo man sich mit Küchenmesser, Schnitzmesser, Nähzeug und Kleindung ausstattet. Die Investigatoren erkennen, dass sie mittlerweile vom Kult, der Polizei oder sogar der Justiz (und vielleicht auch von der SA) gesucht und verfolgt werden – warum auch immer. Deshalb organisiert sich Charly eine neue Kopfbedeckung sowie einen dicken Schal und Luther näht seinen Filmstreifen sicherheitshalber in das Innenfutter seiner Jacke ein. Jetzt war es Zeit über die bevorstehende Séance nachzudenken. Die Investigatoren befürchten, dass sie in die Höhle des Löwen geraten und deshalb entscheidet man sich, dass lediglich Arthur – der noch nicht so bekannt ist – daran teilnehmen zu lassen. Er trifft Größen wie Anna Tschaikowsky, Hans Heinz Ewers – welcher das Theaterstück „Der Student von Prag“ auf die Bühne brachte – und Graf von Helldorff, umringt von hochrangigen SA-Leuten. Bevor die eigentliche Séance startet, erscheint der Mann der Stunde, Erik Jan Hanussen. Er begrüßt die Gäste und plaudert mit Helldorff, der einen halb nackten Mann mit Knebel im Mund an der Leine führt. Arthur erkennt ihn als Kommissar Krieg. Als die Séance startet, nehmen genau 12 Personen daran teil. So auch Arthur, der von Hanussen zuerst, aber folgenschwer hypnotisiert wird. Arthur erscheint Agnes Esterhazy die ihm sagt, dass er den Aktenkoffer zurückgeben solle oder er würde betteln sterben zu dürfen. Leute die an der Séance teilnehmen, sehen nur wie sich Arthur auf seinem Stuhl versteift, schwitzt und zu fantasieren beginnt. Die Séance endet schließlich im Chaos. Alle Gäste verlassen mehr irritiert als erleuchtet das Haus. Sichtlich schockiert erleidet Arthur psychosomatische Ausfallerscheinungen und riecht ständig an allem was er in die Hände bekommt. Dieser Zustand sollte noch bis in die Morgenstunden andauern. Seine Freunde bringen ihn nach Hause und erhalten nur bruchstückhafte Informationen. Als sie sich vergewissern, dass er heil daheim angekommen ist, machen auch sie sich auf den Weg zu ihrer Unterkunft. Dort angekommen gibt es keine Neuigkeiten oder Nachrichten von Charlys Double aus Babelsberg. Die Frage ist, ob man den Salon Kitty etwas genauer unter die Lupe nehmen sollte. Weiß man doch durch einen Freund bei der Zeitung – Arthur hat so einige Beziehungen am Laufen – wo man dieses Etablissement finden kann. Jetzt fallen erst einmal alle ins Bett und versuchen ein paar Stunden zu schlafen.

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Erfahrungen eines „jungen“ Spielleiters

Bisher hab ich als SL ja nur bei Call of Cthulhu gewirkt. Und nach den Abenteuern im Corbitt-Haus, dem Nachtexpress und dem Geheimnis des Schwarzwaldhof werden die Investigatoren nun durch Berlin geführt. Hängengeblieben ist bisher das Corbitt-Haus wenn es um den Gruselfaktor geht. Nachtexpress war ganz gut was den kosmischen Horror anbelangte und der Schwarzwaldhof gruselig. Jetzt in Berlin fällt es mir schwerer den Horrorfaktor (was auch immer das ist) hoch zu halten. Was nicht bedeutet, dass es langweilig ist – nur spielen wir ja nicht umsonst Cthulhu. Berlin ist momentan zu real. Deswegen hab ich mich mal im Netz auf die Suche gemacht und einige „Problemlösungen“ aufgetan. Und mir geht es gar nicht darum das man das richtige Setting aufbaut oder das mal eine Original Stadtkarte auf dem Tisch liegt, sondern eher darum wie man „Aufmerksamkeit“, Spannung bis hin zum „ach-du-verdammt-nochmal-Gefühl“ erzeugt. Die Ideen die ich gefunden hab, versuche ich für mich mal zu sortieren und vielleicht baue ich das noch aus.

Erzählerische Mittel

Die Spieler in der ersten Person anreden!

Die Sinne (und wirklich alle) ansprechen: „Du hörst, siehst, riechst, schmeckst, ertastest/fühlst …“ und auch die Temperatur nicht vergessen. Der Tastsinn macht im Dunklen oder gar der Dämmerung viel Stimmung: „Ein unerklärlicher Luftzug, eine kalte Berührung, ein plötzliches Stechen oder Ziehen.“.

Szenen mit Unsicherheiten beschreiben: „Du glaubst wahrzunehmen, möglicherweise ist es …“.

Stilistische Mittel

Bei den Szenen ist es meiner Meinung nach immer besser, wenn die Investigatoren das Bedrohliche nur ahnen. Besser als das man ihnen jede Kreatur gleich auf dem Teller präsentiert.

Spannung langsam aufbauen ohne das die Investigatoren die Bedrohung genau kennen.

Die Investigatoren Sinnestäuschungen erleben lassen, welche die Realität in Frage stellen. Oder das ein unterschwellige Geräusch verstummt, sobald sie versuchen die Quelle ausfindig zu machen. Auch kann eine Bewegung unbelebter Dinge am Rande des Sichtfelds – die augenblicklich verharrt, sobald sie in Augenschein genommen werden – Spannung erzeugen.

Technische Mittel

Sind die Investigatoren in Höhlen, Kellern oder nachts unterwegs und es steht eine Kerze auf dem Tisch, dann wird die ausgepustet sobald die Fackel oder die Taschenlampe der Investigatoren ausgeht oder verlischt …

Musik sollte auch laufen. Allerdings ohne Gesang und nur dezent im Hintergrund. Brauche ich etwas Spannung dreht man lauter …

Mit Hilfe eines Magneten lassen sich metallene Gegenstände auf dem Tisch bewegen …

Klopfen und Kratzen kann die Aufmerksamkeit steigern: „Was war da im Obergeschoss?“ …

Fragen die offen bleiben

Wie lässt man die Investigatoren eine Verfolgung erleben?

Wie lässt man Munition knapp werden?

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Cthulhu – Berlin, Welthauptstadt der Sünde (Tagebuch der Investigatoren, Teil 1)

Einleitung – Willkommen in Berlin

„Ihr schaut euch die Einladung von Dr. Schneider noch einmal an. Er war es, der auf euch aufmerksam geworden ist, nachdem ihr die seltsamen Vorfälle im Corbitt-Haus notiert und an der Miskatonic-Universität dokumentiert hattet. Ihr wurdet eingeladen nach Berlin zu kommen, um mit ihm über diese Vorfälle zu sprechen. Er will euch etwas in der Preußischen Staatsbibliothek zeigen, auf das er erst vor Kurzem gestoßen ist und äußerst merkwürdige Parallelen zu eurem Fall aufweist. Die Einladung habt ihr gern entgegengenommen, denn dadurch bot sich für dich:
– Jacob: die Möglichkeit, deinen Freund und Fotojournalist in Berlin, Arthur zu besuchen, mit dem du in Afrika dieses seltsame Artefakt gefunden hattest. Vielleicht bietet sich für euch die Gelegenheit es dem Direktor des Pergamonmuseum vorstellen zu können, um endlich in dieser Sache mal weiterzukommen,
– Charly: du würdest dir das Filmstudio Babelsberg anschauen wollen, ist doch auch gerade dein Double hier und dreht mit Marlene Dietrich einen dieser neuartigen Tonfilme,
– und du Luther: du würdest die Gelegenheit nutzen, um deinem Hang zum Okkultismus nachzugehen, denn du hast gehört das in dieser Stadt – in Berlin, der Welthauptstadt der Sünde –so mancher Hexenkult zugange sein soll.“

01. Januar 1932 (Fr)

Ankunft am Anhalter Bahnhof und Begrüßung vom Freund Arthur Fellig. Bekanntschaft mit Taxifahrer Bartl gemacht, der die Amerikaner erst einmal abgezockt hatte – später aber wegen seinem schlechten Gewissen sich als Fahrdienst angeboten hat. Arthur kennt ein nettes Restaurant im Luna-Park wo es sich in Ruhe erzählen und von der Reise ausspannen lässt. Kurz bevor das Lokal um Mitternacht schließt verlassen die neuen Freunde das Lokal und schauen sich das auch an diesem Tag stattfindende Feuerwerk an. Als alle nach oben schauen wird Luther von einer jungen Frau angerempelt. Scheinbar wird die Frau verfolgt. Geistesgegenwärtig macht Arthur unser Fotojournalist ein Foto. Von der jungen Frau und ihrem Verfolger fehlt jede Spur. Auf dem Heimweg geraten die Freunde am Ku´Damm in eine Schlägerei zwischen SA und Gewerkschaftsbund. Luther und Arthur werden vom Rest getrennt und geraten in eine Seitengasse wo sie von einem katzenartigen Wesen angegriffen werden. Der Angriff kann abgewendet werden. Für den Leichnam interessieren die beiden sich nicht wirklich und sind eher froh heil aus der Sache rausgekommen zu sein. Später treffen sich alle im Café Meran als vorher vereinbarten Treffpunkt wieder wo sie auch die Nacht verbringen werden.

02. Januar 1932 (Sa)

Spät abends hat wohl eine Person einen Aktenordner für die Investigatoren abgegeben, der ihnen durch den Barkeeper Ernst „Kohle“ Kowalski ausgehändigt wird. In dem Ordner befinden sich merkwürdige Dinge wie zum Beispiel eine Filmrolle, eine Autogrammkarte einer gewissen Agnes Esterházy, eine Visitenkarte mit einer Telefonnummer, ein Zeitungsausschnitt über einen Mord in der preussischen Staatsbibliothek, eine Postkarte und eine Fotografie auf der die Investigatoren selbst zu sehen sind. Die Visitenkarte erkennt Luther als jene des Okkultisten Aleister Crowley, der Turm auf der Postkarte ist Arthur als gebürtigem Berlinger sehr wohl als der Kaiser-Wilhelm-Turm im Grunewaldpark bekannt. Wie die Investigatoren auf das Foto gelangt sind bleibt ihnen ein Rätsel. Man beschließt zur preußischen Staatsbibliothek zu fahren um etwas über den Mord an Dr. Schneider in Erfahrung zu bringen. Da es vor Ort nichts zu sehen gibt und man am Samstag nicht in die Bibliothek gelangt, sucht man die nächste Polizeistation auf. Dort treffen die Investoren auf Inspektor Krieg, einen ständig Pfeife rauchenden Menschen. Arthur, der schon öfter mit ihm zu tun hatte stellt fest, dass Herr Krieg völlig überarbeitet und stark gealtert aussieht. Inspektor Krieg ist kurz angehalten und seinen Ermittlungen zu Folge wurde nichts gestohlen. Mittags entscheidet sich Arthur die abends gemachten Fotos in seiner Wohnung in der Nähe des Café Meran zu entwickeln. Die anderen drei Investigatoren wollen zum Kino Babylon um sich den Filmschnipsel genauer anzuschauen. Auf dem Weg dahin werden sie von einem SA-Schlägertrupp überfallen, den sie aber in die Flucht schlagen können. Auf dem Filmschnipsel wird nichts wirklich Interessantes erkannt und auch der Kinobesitzer kann nicht wirklich weiterhelfen. Abends will man noch einmal ins Restaurant im Lunapark wo sie auf die unbekannte Frau treffen. Diese möchte sich mit den Investigatoren am späten Abend gegen 22 Uhr im Bistro Jaques – gegenüber dem Café Meran – treffen.

Da es schon spät ist und Arthur seiner Frau versprochen hatte am Samstagabend daheim zu sein, um mal wieder für die Familie da zu sein, verlässt Arthur erst einmal die Gruppe.

Im Bistro brauchen die drei Amerikaner nicht lange zu warten bis die Frau eintrifft. Lina Desmond stellt sich als Enthüllungsjournalistin vor, die über einen in Berlin ansässigen Hexenkult recherchiert. Aufmerksam wurde sie auf die Investigatoren, seitdem sie im Besitz der Fotografie war, auf dem die Investigatoren zu sehen sind und glaubte, dass die ihr helfen könnten. Sie sammelte im Laufe der Zeit verschiedene Informationen und wurde, seitdem sie im Besitz des Filmschnipsels war, ständig verfolgt. Die Investigatoren stellen anhand des gemachten Fotos fest, dass die Frau offensichtlich ihr Äußeres – insbesondere ihr Gesicht – verändert hat und erfahren, dass Alester Crowley ihr dabei geholfen hat. Sie hofft dadurch nun nicht mehr weiter verfolgt zu werden und weist die Investigatoren mehrmals darauf hin, dass auch sie in Gefahr sind. Nachdem sie nach einer Stunde das Gefühl hatte auf taube Ohren zu stoßen, und mehr Informationen preis zu geben als zu bekommen, klappte sie erschöpft ihr Notizblock zu, stand auf und ging entnervt.

Charly ruft daraufhin vom Café Meran aus Aleister Crowley an. Dieser ist offenbar beeindruckt davon mit einem Mann vom Film zu sprechen. Crowley erkennt auch ein gewisses Interesse am Okkultismus des Mannes der ihn gerade anruft und vereinbart ein Treffen am Sonntag um 18 Uhr vorm Kino Babylon.

03. Januar 1932 (So)

Früh erfahren die Investigatoren durch den Barkeeper „Kohle“ im Café Meran vom Tod des Taxifahrers „Bartl“ der sich wohl an einer Brücke in der Nähe aufgehängt hat.

Den Investigatoren wird es zu mulmig und so verabschieden sie sich vom Café Meran, hinterlassen eine Nachricht für Arthur und fahren Richtung Berlin-Westend. Dort beziehen sie eine Pension Bismarck. Der Inhaber ist ein gewisser Paul Otto Forstreuter und kann mit den Nazis offenbar nicht viel anfangen.

Die Investigatoren fahren mit dem Zug weiter nach Babelsberg, wo sie von einer Praktikantin am Tor abgefangen werden. Es stellt sich heraus, dass am Sonntag das ganze Set verlassen ist. Also hinterlässt Charly eine Nachricht für sein Double ihn bitte möglichst bald zu kontaktieren.

Da es bis zum Treffen mit Aleister Crowley noch eine Weile hin ist, beschließen die Investigatoren der preußischen Staatsbibliothek noch einmal einen Besuch abzustatten. Am Bahnhof in Potsdam bemerken sie Verfolger. In Berlin Mitte ausgestiegen, gelingt es ihnen die Verfolger abzuschütteln. Der Platz vor der Bibliothek ist nahezu menschenleer als jemand aus der Eingangstür tritt. Wie sich herausstellt war es Prof. Dr. Milkau, der Chef von Dr. Schneider. Dieser erzählt den Investigatoren von der gestohlenen Kopie des Necronomicon. Er weiß noch zu berichten, dass Dr. Schneider schon längere Zeit das Übersinnliche studierte. Da die Investigatoren die Einladung Schneiders zeigen und auch sonst hohes Interesse an seiner Arbeit zeigen, lässt Prof. Milkau die Investigatoren in die Bibliothek und das Büro Schneiders. Auf dem Weg ins Büro erzählt er noch von Inspektor Krieg der lediglich einmal da war und nicht den Anschein erweckte sich wirklich um die Aufklärung des Falles zu bemühen. Nach einiger Recherche im Büro Schneiders bei diese auf ein Artefakt der Hexe Hekate stoßen, nehmen die Investigatoren das Splittern von Glas war und eilen zum Ort des Geschehens, reißen die Tür auf und sehen gerade drei SA-Leute die durch das Fenster einsteigen. Zwei der Einbrecher können die Investigatoren erledigen einem gelang jedoch die Flucht. Kurz entschlossen und ohne wertvolle Zeit zu verlieren fliehen auch die Investigatoren um „unangenehmen Fragen“ aus dem Weg zu gehen. Nachdem die Investigatoren am Spreeufer verschnaufen, denke sie über die nächsten Schritte nach. Und so wird beschlossen noch einmal kurz in den Grunewaldpark und auf den Kaiser-Wilhelm-Turm zu steigen, ob man dort vielleicht hinweise auf Aktivitäten des Hexenzirkels finden würde – so wie von Lisa Desmond berichtet– dem war allerdings nicht so. Jetzt ist es 16 Uhr und die Sonne verschwindet langsam hinter dem Horizont. Zwei Stunden bleiben, um zum Kino Babylon zu gelangen.

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Cthulhu – Der lachende Mann (Tagebuch eines Investigatoren, Teil 3 und Finale)

Essen war nicht so meins, vor allem um diese Zeit. Wahrscheinlich lag es auch deshalb daran, dass wir nicht wirklich weiter kamen mit unseren Ermittlungen. Es dauerte einige Zeit bis wir zum Haus der Familie Vorhaus gelangten. Wir erfuhren, dass Jens, das Kind der Familie Vorhaus, den gleichen Traum hatte wie Michael und Elke (die Kinder unserer Gastfamilie). Und auch sie waren auf dem Jahrmarkt, und dort länger im Marionettentheater beim Clown Horobin.

Horobin …

Auf dem Weg zur Haushälterin der Familie Karmann gingen wir an einer Bäckerei vorbei. Die Verkäuferin wusste zu erzählen, dass der sogenannte „Schnauzer-Paule“ tot in der Nähe des Martini-Marktes aufgefunden wurde. Genauer gesagt lag dieser tot in einer Seitenstraße in der Nähe von Horobins Wagen.

Horobin …

Beim Hausmädchen gab es eine kleine Überraschung, denn die Kinder sind nicht wie uns erzählt wurde bei den Großeltern untergekommen, sondern Brigitte – das Hausmädchen – kümmerte sich derzeit um sie. Wir gaben die mitgebrachten Striezel vom Bäcker den beiden Kindern, die uns auch bald erzählten, dass auch sie am Vortag bei den Marionetten und der Clownshow waren. Das genügte uns. Wir wollten nicht weiter stören und ließen die drei vorerst für sich.

Aus der Zeitung erfuhren wir, dass ein gewisser Professor Reinhold W. Oberländer, ein alter Volkskundler, im Eichengraben 7 hier in Parchim wohnt. Wir hofften, dass er ein paar Erkenntnisse für uns parat hat und uns mehr über diesen Jahrmarkt erzählen würde. Wir suchten also nach einer Telefonzelle, wählten seine Nummer aber es nahm niemand ab. Wir statteten ihm daher einen Besuch ab.

Da uns an der Pforte niemand öffnete, schauten wir uns auf dem Gelände näher um. Auf der Rückseite war ein Fenster im ersten Stock auszumachen, welches nicht verschlossen war. In einem nahe gelegenen Schuppen fanden wir eine Leiter. Ich legte sie an und kletterte hoch. Was ich sah war erschreckend. Das Zimmer war zerwühlt und augenscheinlich lag der Professor mit dem Gesicht nach unten tot vor seinem Schreibtisch. Wir fanden überall zerstreut Schnipsel die offenbar zusammengehörten und machten uns dran diese zusammenzusetzen. Aus den Auszügen der Niederschriften (offenbar hatte der Professor etwas aufgedeckt) verdichteten sich die Hinweise auf: Kinder, Clown und Todesfälle. Jetzt reichte es uns: wir riefen die Polizei. 18 Uhr traf diese ein. Als wir zusammen mit den Polizisten die Treppe hoch zum Arbeitszimmer des Professors gingen, fiel einem Polizisten eine Eintrittskarte für eine Veranstaltung aus der Tasche. Ich nahm diese auf und las, dass Horobin heute Abend zu einem Maskenball einlädt. Was wird das hier …

Die Polizei nahm unsere Personalien auf, wir erklärten warum wir in dem Haus waren und schließlich lies man uns gehen. Wir entschlossen uns Horobin zu stellen – auf zum Markt.

Als wir am Jahrmarkt ankamen war alles düster. Nur in der Ferne war etwas auszumachen, aber kein Geräusch drang an unser Ohr. Wir gingen weiter. Vor uns war Markttreiben aber wir hörten immer noch nichts. Als wir uns umsahen war plötzlich hinter uns als auch links wie rechts die gleiche Szenerie auszumachen. Wie kann das sein. Eine Art gleisender Schein war auszumachen und wir gingen hindurch. Überall Menschen mit Masken um uns herum. An einer Art Glaskasten konnte man diese Masken kaufen die auch die Kinder während ihrer Taten aufhatten. In diesem Augenblick fiel uns auf, dass hier nirgends Kinder auszumachen waren – wo waren die Kinder? Jacob steckte eine Münze in den Schlitz. Die Puppe im Innern begann laut und schräg zu lachen und gab die Maske heraus. Ich organisierte mir auch eine – warum weiß ich heute nicht mehr. Unsere beiden Masken zeigten neutrale Gesichter. Als ich meine anprobierte musste ich feststellen, dass ich sie nicht mehr vom Gesicht lösen konnte. Panik ergriff mich. Unsere Blicke gingen gen Himmel und was wir sahen war Unbeschreiblich. Eine Projektion oder Abbild von Horobins lachendem Clownsgesicht war übergroß am Himmel auszumachen und man sah wie er scheinbar die Leute wie Marionetten „spielte“. Und plötzlich Lärm. Überall ohrenbetäubender Lärm und an jedem Mensch waren spinnunartige Fäden auszumachen die gen Himmel gingen.

Ab diesem Moment wurde mir schwarz vor Augen und ich muss mich auf die Erzählungen meiner Freunde stützen. Sie erzählten mir, dass die Menschenmenge verrückt geworden war und wie wild aufeinander einprügelte – ich mit eingeschlossen. Wie ich aus der Sache rauskam weiß ich leider nicht. Aber dank meiner Freunde bin ich noch am Leben, denn sie holten Sarah die Leiherkastenfrau um Horobin zu besänftigen. Sie erzählten mir noch von einem Gaukler mit Wagen der mit seine mTross aus zerlumpten Gestalten durch die Straßen zog, aber das ist im Moment zu viel für mich. Ich bin froh, dass ich heil aus dieser Sache herausgekommen bin und werde sicher nicht allzubald wieder einen Fuß in diese Stadt geschweige denn einen Jahrmarkt setzen.

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Cthulhu – Der lachende Mann (Tagebuch eines Investigatoren, Teil 2)

Recherche am Montag den 10. November 1920

Was für eine Nacht. Mir war schon klar das ich nach diesen Ereignissen nicht besonders gut schlafen würde, aber diese Kopfschmerzen … Als ich unten in den Salon kam waren die anderen auch schon da. Keiner redete viel. Nach dem Frühstück beschlossen wir den Geschehnissen auf den Grund zu gehen, denn Frau Mayer unsere Gastgeberin machte sich verständlicherweise erhebliche Sorgen.

Also klapperten wir auf dem Weg zum Martini-Jahrmarkt die örtliche Polizeidienststelle ab und wollten berichten was vorgefallen war. Vielleicht hatte man dort schon etwas näheres in Erfahrung bringen können was uns weiterhelfen könnte. Angekommen an der Station empfing uns ein Peter Kopenhagen der uns nach kurzer Erklärung dem Hauptwachtmeister Frank Eben vorstellte. Wir schilderten ihm die Ereignisse der letzten Nacht im Haus der Mayers und erfuhren von ihm, dass es in der Nacht noch weitere ähnliche Vorfälle gegeben hat. So ist beispielsweise das Ehepaar Karmann am frühen Morgen von der Haushälterin tot aufgefunden wurden und deren Kinder sollen bei den Großeltern untergekommen sein. Ein anderes Ehepaar, ihr Name ist Vorhaus, ist mit dem Schrecken davon gekommen und wurde zum Glück nur verletzt – was schon schlimm genug ist. Mehr war erst einmal nicht von den Polizeibeamten herauszuholen. Der Hauptwachtmeister schien auch kurz angebunden. Für mich verständlich, denn seine Kollegen führten gerade einen Mann herein, der sich mit Händen und Füßen wehrte und immer wieder schrie, dass er es nicht gewesen sei und man den Falschen hätte. Ob er was mit der Sache zu tun hat … wir wissen es nicht.

Draußen vor der Wache stand die Presse. Die wollten selbstverständlich ihre Story haben und wir versuchten von ihnen einige Informationen herauszuholen. Wir unterhielten uns mit Ernst Feldhof vom Parchimer Tagblatt konnten aber nur wenig herausfinden. Offensichtlich wollten derzeit alle nur Informationen ergattern. Mal schauen was morgen in der Zeitung steht.

Weiter ging es zum Jahrmarkt. Dort trafen wir zuerst auf Sarah die blinde Leiherkastenfrau welche gerade ein paar Dinge zusammenräumte. Ich sprach sie auf das Klingeln an was ich während den gestrigen Erscheinungen jedesmal vernommen hatte und prompt zog sie eine kleine Glocke heraus und tatsächlich, genau so ein Läuten/Klingeln haben wir gehört. Nur das unser Klingeln aus einer viel weiter entfernten Richtung kam und entsprechend dumpf und leise klang. Mehr war im Moment nicht aus ihr herauszuholen, denn sie und ihr Vater waren beschäftigt. Eines gab sie uns allerdings noch mit auf den Weg. Und zwar hat sie gestern einen Schemen wahrgenommen. Das verdutzte uns vor allem deshalb, weil sie ja eigentlich blind war.

Wir gingen erst einmal weiter und bemerkten auf dem Weg zum Clown Horobin und seinem Marionettentheater, das Larifari vom Panoptikum mit seiner Frau stritt. Worum es ging bekamen wir nicht mit – wir wollten nicht lauschen. Horobin selber war in seinem Wagen. Jetzt tagsüber fiel auf, dass der Wagen ziemlich alt zu sein schien, fast schon heruntergekommen. Farbe blätterte ab und die Schrift schien schon mehrmals überschrieben worden zu sein. Drumherum waren Kleinwüchsige oder solch Zwergenmenschen am werkeln und hantierten irgendetwas herum. Zwei Hunde lauerten hinter dem Wagen – ich mag keine Hunde. Wir klopften an und Horobin öffnete, trat heraus und schloss schnell hinter sich wieder zu. Wir sahen in ein entstelltes von Narben gezeichnetes Gesicht. Die Mundwinkel schienen bis zu den Ohren zu gehen und eine Nase war nicht wirklich erkennbar. Als wir sagten, dass wir gerade von Sarah kamen huschte ein kleines Lächeln über sein Gesicht. Angesprochen auf die Narben sagte er uns, dass er die sich schon in der Kindheit zugezogen hatte. Von Schemen oder Masken wollte er nichts wissen, oder uns nichts sagen. Er tat die Geschehnisse mit dem Satz ab, dass sich die Kinder wohl gegen die Eltern auflehnen würden. So wie er es sagte, klang es so, als ob er das für richtig hält. Alles in allem war er sehr harsch in seinem Ton.

Wir schlenderten weiter zum Spiegelkabinett. Der Besitzer wollte mir zeigen das in seinem Geschäft alles mit rechten Dingen zugeht, war aufgeschlossen und zeigte mir alles. Ich wollte trotzdem nicht dran glauben, denn ich weiß das ich dort – auch nur für kurze Zeit – eingeschlossen war. Ich weiß was ich gesehen habe …

Zurück bei der Schießbude unterhielten wir uns kurz mit dem Vater von Sarah. Er meinte, dass die Masken von Larifari stammen könnten aber bestätigen konnte er das nicht. Den alten Wagen von Horobin hat er schon einmal auf einem Wanderzirkus gesehen, aber auch das war nur eine vage Vermutung. Er konnte uns noch sagen, dass er heute morgen den Clown Horobin mit einem alten Mann sich hat unterhalten sehen. Die beiden hatten sich gestritten, aber um was es genau ging konnte er uns nicht sagen. Auffällig war nur, dass der Mann einen sauberen Anzug und eine Aktentasche trug.

Der Clown … mir wird dieser Clown immer suspekter. Oder anders gesagt, bis jetzt ist er die einzige heiße Spur.

Als wir nochmal bei ihm vorbeischauten war niemand mehr da. Also werden wir später wiederkommen. Narbengesicht, Masken, Kinder die sich gegen Eltern auflehnen – er muss uns noch ein paar Fragen beantworten. Auf jeden Fall müssen wir auch noch zum Panoptikum und Herrn Larifari befragen. Das Ehepaar Vorhaus kann uns möglicherweise ebenfalls weiterhelfen, zumindest ist ihnen ähnliches passiert wie unseren Gastgebern, den Mayers.

Jetzt ist es 14 Uhr und wir suchen uns erst einmal ein Wirtshaus. Bringt ja nichts wenn wir vor Hunger sterben …

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Hero Kids

Warten und warten auf den Moment, an dem man endlich wieder mit der Rollenspielrunde an einem Tisch sitzen darf. Ja, ich weiß, es gibt Discord, Roll20 und was weiß ich nicht alles … aber das is halt nicht das Gleiche. Also wurde der Besuch beim Spielekumpel von Sohnemann dazu genutzt mal den Kindern das Rollenspiel näher zu bringen. Und das funktionierte mit Hero Kids fantastisch. Zuerst hatte ich die Charakterkarten ausgedruckt und laminiert (muss man nicht, aber so kann man die wiederverwenden und sich mit nem Filzer Notizen machen). Figurenaufsteller hatte ich noch von so einem ollen „Exit-Game“ (Die Vulkaninsel) übrig.

Die Regeln waren am Vorabend schnell durchgelesen und das bissl Spielmaterial (was in den jeweiligen Abenteuern dabei ist – in Fachkreisen auch Handouts genannt) fix ausgedruckt.

Die paar Regeln waren schnell erklärt und im Laufe des Spiels immer mal wieder dran erinnert. Bei unseren Einstiegsabenteuer „Ein Keller voller Ratten“ war ich zuerst an Maus&Mystik erinnert aber genau deswegen viel es den Kindern auch leichter sich aufs Rollenspiel zu konzentrieren. Sie hatten gute Ideen sich gegenseitig Wände hochzuhelfen oder im Kampf den anderen zu unterstützen. Einmal wurde auch ein Hühnerbein (eigentlich gedacht um einen Lebenspunkt zurück zu gewinnen) in eine entfernte Ecke geworfen, um die Ratten abzulenken. Da bedankt man sich als Spielleiter für solch tolle Ideen und lässt das Ablenkungsmanöver gern gelingen. Eine andere Sache war, das ein Mitspieler immer gleich auf alles einkloppen wollte. Naja, da wurde eben vom Spielleiter in dem Unterwassersee etwas blinkendes im Wasser versteckt und als dann wieder zuerst draufgekloppt wurde war der „neue“ Helm (Rüstung +1 für das Abenteuer) leider verbeult und konnte nicht eingesetzt werden. Ich zitiere: „Ooh, schade!“ Außerdem war der Spieler danach sehr nass und fror.

Nicht ganz eine Stunde haben wir für das Abenteuer gebraucht. Allen war es viel zu kurz und wollten unbedingt weiterspielen. Das machen wir! Nächstes Mal!